10. Dezember 2024 um 12:30
Stolpersteinverlegung in Legden-Asbeck für Maria Potrzeba, geb. Kösters (1927-2017). Maria Potrzeba wächst mit elf Geschwistern auf einem Münsterländischen Bauernhof auf. Sie gerät bei der Gestapo in den Verdacht, “Verkehr mit Fremdvölkischen” mit einem polnischen Zwangsarbeiter begangen zu haben und wird unter Schlägen zu einem falschen Geständnis gezwungen. Mit 15 Jahren wird sie im Jugend-KZ Uckermark inhaftiert. Als Maria nach Kriegsende in ihr Dorf zurückkehrt, wird sie als “Polenliebchen” beschimpft und weiter ausgegrenzt.
Am 10. Dezember 2024 um 12:30 wird der Künstler Gunter Demnig vor dem Denkmal für die Opfer des Krieges und die beiden ermordeten polnischen Zwangsarbeiter in Asbeck einen Stolperstein für Maria Potrzeba verlegen. Die Verlegung ist offen für alle Interessierten. Vielen Dank an den Heimatverein Asbeck für die Unterstützung!
Mehr zu Maria Potrzebas Leben: https://zumfeindgemacht.de/fall/maria-potrzeba/
30. Januar 2025 um 14:30
Stolpersteinverlegung in Köln für Trude Nohr (1920-2011). Trude Nohr erlebt Gewalt in ihrer Familie und wird ab dem 14. Lebensjahr durch mehrere Kinderheime gereicht. Irgendwie schlägt sie sich finanziell durch, möglicherweise auch mit Prostitution. Als sie sich mit 22 in einen Soldaten verliebt und schwanger wird, ist von Heirat plötzlich keine Rede mehr. Kurz nach der Geburt ihres Sohnes wird sie von der Polizei aufgegriffen und verhaftet. Die Nazis bescheinigen ihr, “eine arbeitsscheue und asoziale Umhertreiberin schlimmster Art” zu sein und deportieren sie in die KZ Ravensbrück und Bergen-Belsen. Sie ist dem Tod näher als dem Leben, als sie 1945 von britischen Soldaten befreit wird.
Am 30. Januar 2025, ihrem 105. Geburtstag, verlegen wir einen Stolperstein vor Trude Nohrs ehemaligen Wohnhaus in der Martinstr. 22-24. Die Verlegung ist offen für alle Interessierten. Vielen Dank an die Stadt Köln für die Unterstützung!
Mehr zu Trude Nohrs Leben: https://zumfeindgemacht.de/fall/trude-nohr/
11. Februar 2025 um 14:00
Stolpersteinverlegung in Hornstorf bei Wismar für Ilse Heinrich, geb. Zietz (1924-2023). Ilse Heinrichs Familie lebt in einfachen Verhältnissen in der Nähe von Wismar, die Kinder müssen auf dem Feld helfen. Ilses Wunsch, nach der Schule Säuglings- oder Schiffsschwester zu werden, erfüllt sich nicht. Sie muss ihr Zuhause verlassen und in der Landwirtschaft arbeiten. Ilse flieht immer wieder von dem Bauernhof, wird geschnappt und zurückgebracht. Aus nationalsozialistischer Sicht gilt Ilse als “arbeitsscheu“ und “asozial“. 1943 kommt sie in das Arbeitshaus in Güstrow in Mecklenburg, 1944 in das KZ Ravensbrück. Bei der Befreiung Ravensbrücks wird die schwer kranke Ilse vergewaltigt. Aber sie überlebt.
Am 11. Februar 2025 wird der Künstler Gunter Demnig vor dem Gemeindezentrum in Hornstorf einen Stolperstein für Ilse Heinrich verlegen. Die Verlegung ist offen für alle Interessierten. Vielen Dank an Bürgermeister Andreas Treumann und Ulrike Volkstädt aus Hornstorf für die Unterstützung!
Mehr zu Ilse Heinrichs Leben: https://zumfeindgemacht.de/fall/ilse-heinrich/