Animationsfilme über Flucht und Verfolgung vom Zweiten Weltkrieg bis in die Gegenwart

"Wie viele Bilder braucht man für eine Sekunde Animation?", fragt die Kursleiterin. Die Jugendlichen versuchen zu schätzen. Tatsächlich sind ca. 25 Bilder pro Sekunde nötig, um flüssige Bewegung darzustellen. Zur Arbeit an einem Animationsfilm gehört neben Kreativität auch viel Geduld.

Im September startete unser Animationskurs mit zwei Jugendgruppen aus Köln. Unter Anleitung von professionellen Animator*innen erstellen die Teilnehmenden zwei Animationsfilme.

 

Das geplante Projekt besteht aus zwei Projektphasen.

 

Die erste Phase des Projekts zeichnet sich durch Begegnungen und persönliche Gespräche aus. Überlebende der nationalsozialistischen Verfolgung, deren Nachkommen sowie junge Geflüchtete erzählen den Projektteilnehmer*innen ihre Lebensgeschichten. So lernen sie Dr. Richard Reinisch kennen, der in Krakau als Kind jüdischer Eltern geboren wurde. Nach Ausbruch des Krieges 1939 floh er zunächst nach Osten, kehrte aber wenig später in die Nähe von Krakau zurück, wo er sich verstecken musste. Danach ging es mit einem Schmuggler weiter nach Budapest, wo er die Befreiung Budapests durch die Rote Armee erlebte.

 

Auf Grundlage solcher persönlichen Lebensgeschichten entstehen daraufhin, in der zweiten Phase des Projekts, die Animationsfilme. Die jungen Projektteilnehmenden lernen nun das Einfangen statischer Bilder, wie Zeichnungen oder Fotos, und das Abspielen dieser in schneller Abfolge, um lebensechte Bewegungen zu imitieren.

 

Mit der Produktion von Animationsfilmen setzt der Bundesverband Information & Beratung für NS-Verfolgte e.V. verstärkt auf ein junges Publikum. Die kurzen Animationsfilme mit den Lebensgeschichten unterschiedlicher Menschen, die Flucht und Verfolgung erlebt haben, sind für die Veröffentlichung in sozialen Medien sowie die Nutzung im Schulunterricht gedacht. Vor dem Hintergrund eines vertieften Blicks auf die Geschichte sollen Werte wie Friedfertigkeit, Toleranz, Offenheit und gegenseitige Wertschätzung zum Ausdruck gebracht werden.

DIE WUNDERBARE RETTUNG. Die Geschichte von Tamar Dreifuß
 

MARINA. DER KRIEG WAR FÜR MICH NIE ZU ENDE                                                                                                                                          

RICHARD REINISCH. MEINE FLUCHTGESCHICHTE                                                                                                                                  

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