"Wie viele Bilder braucht man, um eine Sekunde eines Animationsfilms zu füllen?“, fragt die Kursleiterin. Die Jugendlichen versuchen zu schätzen. Tatsächlich sind ca. 25 Bilder pro Sekunde nötig, um flüssige Bewegungen zu imitieren. Zur Erstellung eines Animationsfilms gehört neben Kreativität auch viel Geduld.
Im September startet unser Animationskurs in die nächste Runde. Unter Anleitung von professionellen Animator:innen erstellen die Teilnehmenden einen neuen Animationsfilm über eine Zeitzeugenbiografie.
Das erinnerungskulturelle Projekt besteht aus zwei Projektphasen.
Die erste Phase des Projekts zeichnet sich durch die Begegnung und den persönlichen Austausch mit Überlebenden der nationalsozialistischen Verfolgung und ihren Angehörigen aus, wodurch eine Verarbeitung des Erlebten ermöglicht wird. An interkulturellen Orten begegnen sich junge Menschen und Kölner Zeitzeug:innen, um sich mit Diskriminierung auseinanderzusetzen und Demokratieverständnis zu erlangen.
So lernten die Projektteilnehmenden bereits Dr. Richard Reinisch kennen, der als Sohn jüdischer Eltern in Krakau geboren wurde und dessen Kindheit nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges von Flucht und Verfolgung geprägt war. Mithilfe eines Schmugglers gelang ihm die Flucht nach Budapest, wo er die Befreiung durch die Rote Armee miterlebte.
Auf Grundlage solcher persönlichen Lebensgeschichten und Biografien entstehen in der zweiten Projektphase Animationsfilme. Die Teilnehmenden werden selbst kreativ, lernen Methoden des Storytellings kennen, erarbeiten Drehbücher, fertigen Zeichnungen an, drehen Videos und erlernen neue technische Fähigkeiten wie das Einfangen statischer Bilder.
Mit der Produktion von Animationsfilmen setzt der Bundesverband Information & Beratung für NS-Verfolgte e. V. verstärkt auf ein junges Publikum. Vor dem Hintergrund eines vertieften Blicks auf die Geschichte und dem persönlichen Austausch mit den Zeitzeug:innen wird die Brücke zur Gegenwart geschlagen. Aufkommende gesellschaftsrelevante Fragen ermutigen die Teilnehmenden auch zukünftig zum Handeln. Damit trägt das Projekt zur Prävention gegen Fremdenfeindlichkeit bei und fördert gesellschaftliche Werte wie Toleranz. Die Projektergebnisse werden frei zugänglich zur Verfügung gestellt, bleiben somit für die Nachwelt erhalten und leisten einen wichtigen Beitrag zur Erinnerungskultur gegen das Vergessen.
Auf der Website https://bildungsprojekte.nsberatung.de gibt es mehr Informationen.
DIE WUNDERBARE RETTUNG. Die Geschichte von Tamar Dreifuß
MARINA. DER KRIEG WAR FÜR MICH NIE ZU ENDE
RICHARD REINISCH. MEINE FLUCHTGESCHICHTE
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