Zukunft trifft auf Vergangenheit und etwas Neues entsteht: In unserem Virtual-Reality-Projekt treffen junge Menschen persönlich auf Überlebende der NS-Zeit, lernen ihre Biografie kennen und erlangen wichtige Kenntnisse über die nationalsozialistische Vergangenheit Deutschlands und ihre Auswirkungen. Anhand der Lebensgeschichten arbeiten die Teilnehmer:innen prägnante Szenen heraus und erschaffen eigene Kunstmodelle, die anschließend in die virtuelle Realität übertragen werden.
Unter journalistischer Anleitung führen die Projekteilnehmer:innen Interviews mit den Zeitzeug:innen durch, arbeiten einschlägige Szenen heraus, recherchieren historische Archivmaterialien und erlangen ein Verständnis für die damaligen Familien- und Lebenskontexte. Darüber hinaus wird ein sicherer Raum geschaffen, der die Möglichkeit bietet, sich auch über eigene Familien- und Fluchtgeschichten auszutauschen, andere Lebenswelten kennenzulernen und den Blick auf Parallelen auszuweiten. Gemeinsam werden gesellschaftsrelevante Missstände wie Ausgrenzung, Diskriminierung und Fremdenhass diskutiert.
Die Jugendlichen arbeiten die Zeitzeug:innengeschichten selbstständig auf, indem sie ausgewählte Szenen anhand von selbstgebauten Dioramen künstlerisch interpretieren und nachstellen. Dabei werden einschneidende Alltags- und Fluchtszenen aus dem Leben der ehemaligen NS-Verfolgten verarbeitet.
Anschließend wird das Kunstmodell gescannt und mittels einer Software in die virtuelle Realität (VR) übertragen. Im digitalen Raum finden weitere Überarbeitungen statt. Neben der historischen Auseinandersetzung erlangen die Teilnehmer:innen neue technische Kompetenzen, die einen versierten Umgang mit innovativen Technologien fördern.
Die Nutzung von VR-Brillen ermöglicht eine immersive Auseinandersetzung mit den Szenen. Diese intensive visuelle Erfahrung wird durch die Vertonung von den Zeitzeug:innenerzählungen begleitet.
Regelmäßig werden die Ergebnisse des Projekts an öffentlichen Orten präsentiert und von den Zeitzeug:innen und Teilnehmer:innen betreut. Im Rahmen der Museumsnacht 2024 konnte die Ausstellung bereits in den Räumlichkeiten des NS-Dokumentationszentrums der Stadt Köln besichtigt werden.
Durch die Verknüpfung von digitalen und analogen Formaten sowie der Einbindung von Zeitzeug:innen wird ein innovativer historischer Zugang angeboten, der das Verständnis junger Menschen für demokratische Werte stärkt und zur eigenen Positionierung anregt. Die Einbindung von VR-Technologien erlaubt unter Betreuung und wissenschaftlicher Kontextualisierung neue, emotional nahbare Zugänge in der historischen Vermittlungsarbeit.
Das sagen die Kursteilnehmer:innen und Ausstellungsbesucher:innen
„Sehr spannendes Projekt, Geschichte mit zukunftsträchtiger Technik zu kombinieren… macht alles greifbar und ich habe viel gelernt (hatte z.B. Shanghai als Ort von NS-Verbrechen nicht auf dem Schirm).“
„Danke an Peter Finkelgruen für das Erzählen seiner Geschichte und Danke an die Schüler:innen, die diese Erzählung erfahrbar machen.“
„Man sieht, dass ihr Spaß beim kreativen Arbeiten gehabt habt und freue mich, eure Gestaltung einer so vielfältigen Geschichte auf besondere Art gesehen zu haben.“
„Eine bewegende und lehrreiche Geschichte! Vielen Dank für eure Mühe, diese Geschichte am Leben zu erhalten“
Kontakt:
Katharina Gavrik
0221 17 92 94 22
gavrik@nsberatung.de
Kontakt:
Katharina Pysmenna
0221 17 92 94 18
pysmenna@nsberatung.de
Gefördert von: