Anpassung der Versorgungssysteme der Altenhilfe an die Erfordernisse älterer NS-Verfolgter

Das Projekt wurde von der Stiftung Wohlfahrtspflege des Landes Nordrhein-Westfalen finanziert und vom Bundesverband in den Jahren 2005 bis 2007 umgesetzt. Es hatte zum Ziel, die Probleme von traumatisierten NS-Überlebenden in den Institutionen der Altenhilfe NRW-weit bekanntzumachen und ihre Verhältnisse zu verbessern. Denn alltägliche Situationen in den Einrichtungen, wie etwa Mehrbettzimmer, sterbende Zimmernachbar*innen oder "Hygienemaßnahmen" können längst verdrängte Traumata wiederaufleben lassen. Zu diesen massiven psychischen Belastungen kommt die Angst der Überlebenden vor einem möglichen Kontakt mit den ehemaligen Täter*innen.

Um die Situation der NS-Verfolgten in den Einrichtungen zu verbessern und den MitarbeiterInnen das nötige Hintergrund- und Fachwissen zu vermitteln, veranstaltete der Bundesverband Informationsveranstaltungen und Fachtagungen. Zusätzlich wurden in Einrichtungen der Altenhilfe Fortbildungen und Beratungen durchgeführt. Mit dem ambulanten Pflegedienst "Wir für Euch" und dem Anbieter von betreutem Wohnen "ViWo e.V." in Köln konnten zudem konkrete Vereinbarungen zur Verbesserung der Situation von NS-Verfolgten getroffen werden.

Um die Projektergebnisse einem größeren Kreis von Verantwortlichen und Beschäftigten in der Altenpflege bekannt zu machen, erschien im Jahr 2008 das Buch "Man sieht nur, was man weiß. NS-Verfolgte im Alter".

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