Der Bundesverband Information & Beratung für NS-Verfolgte e.V. öffnet normalerweise siebenmal im Jahr seine Türen, um Zeitzeug*innen, Jugendliche und alle anderen Interessierten in seinen Erzählcafés „Herzlich willkommen!“ zu heißen. Geschichten, Erinnerungen, Gespräche, ein offenes Miteinander. All das ist nun in Zeiten von Corona nicht möglich. Dennoch steht der Bundesverband nicht still. Es geht weiter, wenn auch in veränderter Form: Es wird zum Telefon gegriffen und mit den Zeitzeug*innen und den Angehörigen der Folgegenerationen über räumliche Distanz vertraute Nähe geteilt.
Ebenso geht unsere politisch-historische Arbeit weiter. Und wenn die Menschen nicht ins Café gehen dürfen, kommt das Café eben zu Ihnen in Form unseres neuen Podcasts „Gegen das Vergessen“. In unregelmäßigen Abständen werden hier die Geschichten der Zeitzeug*innen nacherzählt und geteilt. Zueinanderfinden, auch in Zeiten von Corona: Hört rein!
Vanessa Rex und Milena Rivera Espejo sprechen über das Schicksal des Zeitzeugen Haim Schulkin (* 1928), der als Jugendlicher die Verfolgung durch die Nazis überlebte. Er konnte im Winter 1942 mit viel Glück aus dem Lager Ljubimowka in der Ukraine fliehen. Haim Schulkin lebt heute mit seiner Familie in Köln.
Von jungen Menschen für junge Menschen: Auf verständliche, respektvolle und gleichzeitig leichte Art und Weise erzählen die Studierenden Julia, Marie und Bene die Geschichte des deutschen Sinto Ricardo Laubinger, dessen Familie während der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt wurde. Welche Erfahrungen mussten seine Eltern machen? Welche Auswirkungen hat die Geschichte seiner Eltern auf sein Leben und auf das seiner Kinder? Diese und andere Fragen stellen die jungen Studierenden und bringen so die Nazizeit und ihre Auswirkungen einer jungen Generation auf Augenhöhe ein Stück näher.
Die Episode entstand im Rahmen des Service Learning Programms des ProfessionalCenters der Universität zu Köln.